Die Geschichte der Landesheimatspiele der Provinz Westfalen

Die Geschichte der Wittener Landesheimatspiele beginnt im Frühjahr 1925.

Dr. Konrad Maria Krug, ab 1927 Studienrat am Realgymnasium Witten (das heutige Ruhrgymnasium), hatte zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Freilichtbühnen und Laienspielgruppen gegründet, unter anderem die Gruppe "Das Feuerschiff", welche vor dem Münsterischen Dom Stücke aufführte.

Nun plante Krug die Einrichtung einer Freilichtbühne am Wittener Hohenstein.

Da die Idee auf grosse Resonanz in der Politik stieß,  konnte sehr schnell mit den konkreten Planungen begonnen werden.

Im Frühjahr 1926 wurde ein grosses Waldstück, östlich des Bergerdenkmals gerodet und breite Wege zum Spielort angelegt.

Für 20.000 Reichsmark wurde nahezu die komplette Freilichtbühne der Stadt Haltern aufgekauft und nach Witten transportiert.

Die Zuschauertribünen boten Platz für 5000 Zuschauer, die Spielfläche maß in der Breite rund 100 Meter und bot genug Platz für grosse Massenszenen, ganz im Sinne von Dr. Krug, welcher möglichst vielen Menschen die Möglichkeit geben wollte, sich aktiv am Theaterleben zu beteiligen.

Bei der Premiere des Stückes "Wilhelm Tell" im Jahr 1926 wurden  daher bereits über 700 Schauspieler und Musiker eingesetzt.

 

Die Wittener Freilichtbühne entwickelte sich zu einer der größten Freilichtbühnen seiner Zeit in ganz Deutschland.

So wurden Anfang 1927 die Zuschauertribünen noch einmal um 1000 Plätze erweitert und die Spielfläche ausgeweitet.

Gespielt wurde in jeder Spielzeit von Mai (später Juni) bis September, so das pro Saison ein Stück über 50 mal aufgeführt  wurde.

In den ersten drei Jahren erreichte die Bühne so mit ihren Stücken jeweils rund 200000 Zuschauer.

 

In den folgenden Jahren jedoch hatte die Freilichtbühne nicht nur mit verregneten Sommern und damit einem geringeren Zuschauerinteresse zu kämpfen, auch die schlechte wirtschaftliche Lage in Deutschland, mit der Weltwirtschaftskrise Ende der 20er, Anfang der 30er Jahre , sorgte letztendlich dafür, das die Landesheimatspiele 1932 ihr Ende fanden.

Das letzte Stück "Die Fischerin" fand nicht mehr auf der grossen Bühne statt, sondern wurden unterhalb des Hohensteins am Hammerteich aufgeführt.

 

Danach geriet die Bühne in Vergessenheit.

Heute ist von der ehemaligen Freilichtbühne nichts mehr zu erkennen.