GESCHICHTE DES KULTURBEIRATS

 

Der Wittener Kulturbeirat ist in einer Zeit entstanden, als die Vorstellungen und Forderungen der Freien Szene die offizielle Kulturpolitik und -verwaltung immer stärker kritisiert haben und sich ein offener Widerspruch zwischen diesen Lagern auftat.

Bereits im Jahr 2008 ist die grundsätzliche Idee eines solchen Gremiums von den Wittener Künstlern Harald Kahl, Dr. Detlef Thierig und Prof. Manfred H. Wolf bei den "Kunstgesprächen" entwickelt worden.

2013 schliesslich wurde die Forderung nach einem Beirat in der KULTURENTWICKLUNGSPLANUNG des LWL veröffentlicht, als Ausweg , da es im Kulturbereich zu wenig Mitsprachemöglichkeiten von Wittener Künstlern gab.

Diese Idee wurde vom KULTURKREIS e.V. aufgegriffen und weiterverfolgt.

2014 fand die Forderung Eingang in Parteiprogramme und den Koalitionsvertrag von SPD und CDU.

Nach der Kommunalwahl gründeten die Freie Szene, das Kulturforum und verschiedene Vertreter der Parteien die KULTURPLATTFORM als Gremium. In monatelangen Verhandlungen wurden dort Satzung und Wahlordnung des Beirates diskutiert und formuliert.

Die ursprüngliche Idee, das der Beirat aus Vertretern der 6 Kultursparten : BILDENDE KUNST, DARSTELLENDE KUNST, LITERATUR, FILM/FOTO/MEDIEN,  SOZIOKULTUR und MUSIK gebildet werden soll wurde im Laufe der Verhandlungen ausgeweitet und es kamen Vertreter der Uni Witten Herdecke, des Seniorenrates, des Kinder und Jugendparlaments und des Integrationsrates hinzu.

So beststeht der Beirat derzeit aus 10 Mitgliedern.

Zudem wurde die Idee eines eigenständigen, unabhängigen Vereins (Kulturbeirat e.V.) verworfen und der Beirat wurde zu einem Organ des Kulturforums.

 

Im Mai 2017 schliesslich fand die Urwahl zum Wittener Kulturbeirat statt.

Im weiteren Verlauf folgte für die gewählten Mitglieder ein monatelanges Definieren von Geschäftsordnung, Rolle und Aufgabe des Beirats sowie Compliance- und Satzungsänderungsverhandlungen.

Weitere Missverständnisse und Vorstellungen über die Aufgabe und Darstellung seitens der Mitglieder einerseits  und des Kulturforums/der Politik auf der anderen Seite führten letztendlich dazu, dass es bereits in einer recht frühen Phase zu ersten Rücktritten von Mitgliedern kam.

Zudem hatte der Beirat von Anfang an damit zu kämpfen, das Mitglieder der Uni oder des Kinder- und Jugendparlaments nicht zu den Sitzungen erschienen sind, seit Mitte 2018 gibt es zudem keinen Vertreter aus der Literatur mehr.

Weitere Mitglieder schieden aus, sodass der Beirat bei vielen seiner Sitzungen nicht mehr beschlussfähig war.

Eine eigene Öffentlichkeitsarbeit fand seitens des Beirats so gut wie nicht statt, über die Ziele, welche die Mitglieder bei Ihren Sitzungen verfolgt haben, bsw. die Erhöhung der Fördermittel für die Kultur, ist kaum etwas bekannt geworden.

Desweiteren fand seitens des Beirats keine effektive Anbindung an die Künstler und Kulturschaffenden statt, sodass diese den Beirat nicht als ihre Interessensvertretung wahrgenommen haben.

Kein wirkliches Beratungsinteresse des Verwaltungsrats und Differenzen mit dem damaligen Vorstand des Kulturforums taten schliesslich ihr Übriges, sodass der Kulturbeirat derzeit keinerlei Rolle im kulturellen Leben der Stadt Witten spielt.